Es gibt viele verschiedene Sorten von Müll: Biomüll für die Kompostierung, wieder verwertbare Verpackungen als Wertstoffe, Hausmüll, Sondermüll und Sperrmüll. Sperrmüll ist, wie der Name sagt, zu sperrig beziehungsweise zu groß für die Hausmülltonne oder in seiner Beschaffenheit nicht für den Hausmüll geeignet. Deshalb müssen bei der Entsorgung von Sperrmüll andere Entsorgungsmethoden eingesetzt werden. Hier helfen die örtlichen Entsorgungsbetriebe.
Sperrmüll - Tipps für die Sperrmüll Entsorgung bei Entrümpelung, Umzug und Haushaltsauflösung
Quellen für Sperrmüll
Sperrmüll kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Wenn zum Beispiel die alte Couch ausgedient hat und die Sessel durchgesessen sind, trennen sich die Besitzer oft von den Möbeln und stellen Neues und Moderneres in ihre Wohnung. Die ausgedienten Möbel werden dann als Sperrmüll entsorgt. Neben dem haushaltsüblichen Mengen an Sperrmüll fallen auch größere Sperrmüllmengen an. Diese resultieren oft aus Haushaltsauflösungen, sei es wegen Umzugs, Todesfall oder Zusammenlegen zweier Haushalte. In diesem Fall wird ein Sperrmüllcontainer benötigt in dem alles Platz findet. Diese Sperrmüllcontainer werden von Recyclinghöfen zur Verfügung gestellt und nach dem Befüllen wieder abgeholt. Der Container und die Entsorgung müssen bezahlt werden, die Preise sind von Recyclinghof zu Recyclinghof aber unterschiedlich. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, den Sperrmüll (nach Absprache) selbst zum Recyclinghof zu transportieren, aber auch hier ist die Entsorgung in den meisten Fällen nicht kostenfrei.
Was zählt als Sperrmüll?
Sperrmüll ist zu sperrig bzw. zu groß für die Hausmülltonne.
Zum Sperrmüll zählen ausgediente Haushaltsgegenstände sowie Wohnung- und Terrassenmöbel, die nicht in 120 Liter-Mülltonnen passen, Mülltonnen beschädigen oder das Entleeren erschweren können. Sperrmüll muss zudem von Hand verladen werden können. Einige Beispiele:
- Aquarien
- Autokindersitze
- gebrauchte Möbel , wie z.B. Bettgestelle, Couch, Gartenmöbel, Sessel,
- Elektrogeräte,
- Kinderwagen,
- Lampen,
- Matratzen,
- Teppiche,
- gebrauchte Fahrräder
- Sportgeräte, Skier
- Zelte
Elektro-Altgeräten und Elektronikgeräte - Sondermüll
Immer schnellere Produktzyklen lassen Elektro- und Elektronikgeräte schnell veraltern. Der Anteil des Elektro- und Elektronikmülls wächstkontinuierlich. Da Elektro- und Elektronik-Altgeräte erhebliche Mengen an wiederverwertbaren Ressourcen wie Silber und Schadstoffe wie etwa die Schwermetalle Quecksilber, Blei, Cadmium und FCKW enthalten, sind diese Abfälle potenziell stark umweltbelastend. Diese dürfen nicht in den Restmüll, denn dann würden wertvolle Rohstoffe wie Edelmetalle verloren und andererseits hochgiftige Substanzen aus den Geräten in die Umwelt gelangen. Laut Gesetz müssen alle elektrischen und elektronischen Altgeräte getrennt gesammelt und verwertet werden. Dies schreibt das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten vor (ElektroG).
Zur getrennten Sammlung, Verwertung und Entsorgung sind Elektro-Altgeräte in fünf Gruppen unterteilt:
Elektro-Altgeräten und Elektronikgeräte sind stark umweltbelastend und dürfen auf keinen Fall in den Restmüll.
- Haushaltsgroßgeräte wie Waschmaschine, Geschirrspüler, Herd
- Kühlgeräte
- Bildschirmgeräte, Geräte der Informations- und Unterhaltungselektronik
- Gasentladungslampen (Leuchtstoffröhren)
- Haushaltskleingeräte, Beleuchtungskörper, elektrische und elektronische Werkzeuge, Spielzeuge, Sport- und Freizeitgeräte, Medizinprodukte, Überwachungs- und Kontrollinstrumente
Bitte beachten Sie: Bei einigen Entsorgungsbetrieben ist es bei Anmeldung möglich mit dem Sperrmüll auch Elektro- und Elektronikgeräte abzugeben. An anderen Orten ist dies nur über Deponien und Recylcinghöfe gestattet. In dem Fall müssen Handys und anderer Sondermüll über die örtliche Sondermülldeponie entsorgt werden. Eine Deponie für Sondermüll ist eine umweltneutrale Ablagerungsstelle für Abfälle. Informieren Sie sich hierzu über das Bürgerbüro oder die örtlichen Entsorgungsbetriebe (Adressen unten).
Was darf nicht zum Sperrmüll?
Nicht zum Sperrmüll zählen “unbewegliche” Gegenstände, die beim Umzug üblicherweise zurückbleiben. Hier einige Beispiele:
- Steine, Erde, Bauschutt, Betonbrocken, Dachziegel, Glas,
- Altmetall wie Badewanne, Wachbecken oder WC-Becken,
- Fenster, Türen, Fußbodenbretter, Wand- und Deckenpaneele, Styroporplatten, Rolladen,
- Grünabfälle, Baumabschnitte, Wurzeln,
- Restmüll
Nicht alle Entsorgungsbetriebe definieren Sperrmüll exakt gleich. Zum Beispiel akzeptieren einige Tapeten als Sperrmüll, andere nicht. Bitte vor dem Sperrmülltermin klären.
Der Sperrmüll resultiert oft aus Haushaltsauflösungen oder Umzügen.
Anmeldung von Sperrmüll
In kleineren Mengen ist es uneffektiv einen Sperrmüllcontainer zu bestellen. Deshalb bieten die örtlichen Entsorgungsdienste an, nach Anmeldung kleinere, haushaltsübliche Mengen abzuholen. Als haushaltsübliche Mengen gelten in der Regel bis zu 4 Kubikmeter Sperrmüll. Diese Abholung ist in der Regel zwei mal in den Jahresmüllgebühren enthalten. Die Anmeldung beim Entsorger erfolgt telefonisch oder über eine Formularkarte, in die eingetragen wird, welche Art von Gegenständen und wie viele abgeholt werden sollen. Der Entsorger legt dann einen Termin fest, an dem meistens mehrere Haushalte gleichzeitig ihren Sperrmüll am Straßenrand deponieren können. Dazu werden die Gegenstände zum vereinbarten Termin auf dem Gehweg vor dem Haus abgelegt bzw. abgestellt.
Die Bereitstellung
Das Sperrgut ist in der Regel frühestens am Vortag spät Abends oder am Abholtag spätestens bis 07.00 Uhr vor dem Haus ebenerdig bereit zu stellen. Die Abholung erfolgt in der Regel bis spätestens 19.00 Uhr. Generell gilt, dass weder Fußgänger, Radfahrer noch der Straßenverkehr durch den Sperrmüll gefährdet oder behindert werden dürfen.
Die Abholung von Sperrgut
Im Gegensatz zur Hausmüllentsorgung, bei der die Tonnen vom Entsorgungsfahrzeug angehoben und automatisch entleert werden, müssen die Mitarbeiter bei der Sperrmüll-Entsorgung Hand anlegen und die am Straßenrand abgelegten Gegenstände einzeln auf die Plattform des Entsorgungsfahrzeuges werfen. Erst danach wird die Müllpresse in Gang gesetzt, die den Sperrmüll zerkleinert und verdichtet. Auf die Art können größere Mengen Sperrmüll mit dem Entsorgungsfahrzeug abtransportiert werden. Nach dem Aussortieren von Holz, Papier und Pappe wird der gesamte angefallene Müll in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt.
Je nach Region und Abholtermin sind die Kosten für die Sperrmüllabholung unterschiedlich hoch.
Was kostet die Entsorgung von Sperrmüll?
Abgerechnet wird in der Regel nach abgeholten Kubikmetern Sperrmüll. Die Kosten dafür sind kommunal unterschiedlich. Etwa 25 bis 35 Euro für den ersten Kubikmeter inkl. Anfahrt und etwa 5 Euro für jeden weiteren Kubikmeter fallen an. Bei einer Abholung am Wochenende (Sonnabends) werden zusätzliche Gebühren berechnet. Einige Entsorgungsbetriebe wie die HEB in Hagen verlangen Barbezahlung vor Ort. Genaue Auskunft über Gebühren und Abholmodalitäten erhalten Sie bei dem zuständige Entsorgungsdienstleister. Oftmals informiert auch das Bürgeramt über die Gebühren. Wer doch Gebühren sparen möchte, sollte zunächst versuchen ob nicht doch Nachbarn in der Umgebung Interesse an dem Sperrgut haben und kann dies über kostenlose Kleinanzeigen bei markt.de inserieren oder über einen Flohmarkt zum Verkauf anbieten. Viele Inserenten machen mit online Kleinanzeigen gute Erfahrungen und sind erstaunt wie viel Interesse eine alte Couch für Selbstabholer erzeugt. Die Abgabe an Selbstabholer über ein gratis Inserat ist natürlich umweltfreundlicher als Sperrmüll und Abgeber machen damit Nachbarn auch noch eine Freude.
Tipp: Sperrmüll-Entsorgungsgemeinschaft
Einige Entsorgungsbetriebe empfehlen mit den Nachbarn den Sperrmülltermin abzusprechen und dafür als Sperrmüll-Entsorgungsgemeinschaft zu kooperieren. Dann kann das Sperrgut zusammengelegt werden. Im großen Volumen wird die Entsorgung des Sperrmülls günstiger.
Entsorgungsbetriebe von Großstädten für Sperrmüll und Sperrgut im Internet